gelesen:
- snowglobe, von soyoung park
- snowglobe 2, von soyoung park
übersetzt von jounglee min comfort (koreanisch -> englisch)
young adult ist normalerweise nicht mein genre, aber irgendwie hat mich snowglobe beim ersten anlesen sofort in seine welt hineingezogen. das worldbuilding von soyoung park ist aussergewöhnlich, und obwohl ich den ersten band eher so mittel fand, wollte ich unbedingt die hintergründe dieser welt kennenlernen, weswegen ich auch band 2 gelesen habe.
die geschichte startet bei jeon chobahm, die mit ihrer oma und ihrem zwillingsbruder ongi in einem dorf irgendwo in den outskirts der erde lebt. es ist kalt, verdammt kalt. für wärme sorgt nur das kraftwerk, der grösste (einzige?) arbeitgeber der region, in dem menschen auf einer art tretmühle die energie für die erfrierende population erzeugen.
um den drögen alltag erträglich zu machen, schauen die menschen den ganzen tag fernsehen, genauer: shows, die in der stadt snowglobe erzeugt werden. snowglobe ist das paradies unter einer glaskuppel, eine welt abseits der normalität, mit eigenen regeln, in der die rund um die uhr laufenden (reality) shows produziert werden, die die planetare bevölkerung bei laune halten.
chobahm möchte nichts sehnlicher, als in snowglobe regisseurin zu werden, um eigene shows zu produzieren. doch das scheint unerreichbar – bis plötzlich eine produzentin aus der zentralen stadt aufkreuzt, und ihr aus blauem himmel ein angebot macht, das sie nicht ablehnen kann. ab da überschlagen sich die ereignisse. chobahm soll heimlich in die rolle einer beliebten reality-heldin schlüpfen, die überraschend verschwunden ist, und der sie zum verwechseln ähnlich sieht. und der erbe des yi bonn medienimperiums ist auch in die sache verstrickt…
wie schon erwähnt, ist der roman im genre ‚young adult‘ angesiedelt, und das merkt man. weite teile befassen sich mit der selbstfindung der hauptfigur, die zugegebenermassen einige tücken aufweist. wirklich sympathisch wird der charakter allerdings nicht.
insgesamt gilt für beide bücher, dass die storylines sehr holprig sind und von einem kapitel zum nächsten sich abrupt die szene und die lage der heldin verändert haben. das empfand ich als anstrengend. so manche wendung erinnert an tv-serien-twists, und so interessant das worldbuilding von snowglobe ist, so schrottig ist der handlungsfaden.
ein bisschen hunger games meets snowpiercer und sehr viel für mich eher fremdartiges kulturverständnis (weswegen ich das buch überhaupt angefasst habe) vermischen sich zu einem einigermassen brauchbaren postapokalyptischen scifi-jugenddrama. dessen beste teile die sind, wo reality shows und das von milliardären global kontrollierte fernsehen (und die davon stumpf abhängigen menschenmassen) ihr fett wegkriegen. leider ist der abschluss dann unglaubwürdig.
eine verfilmung ist in korea bereits in arbeit.